Mein erstes Buch: So habe ich mich aufs Schreiben vorbereitet

Voll Bock aufs Schreiben: Dank dieser 3 Schritte fühlte ich mich gut vorbereitet und motiviert, um voller Freude mit meinem ersten Buch durchzustarten.

Wenn man so will, habe ich mich mein ganzes Leben darauf vorbereitet, ein Buch zu schreiben:

  • indem ich Enid Blytons „Fünf Freunde“ gelesen habe, bevor ich alle Buchstaben konnte.
  • indem ich geschrieben habe, bevor mir klar war, dass ich damit meinen Lebensunterhalt bestreiten würde.

Darum werde ich wohl spät in Rente gehen! 🙂 Es wäre ja schade, wenn man Jahrzehnte lang trainiert und dann mit 67 im wahrsten Sinne des Wortes den Stift fallen lässt – oder in meinen Fall: die Tastatur verstauben lässt.

Schreiben ist ein Handwerk, eine Kunst. Das lernt man wie Haare schneiden, Tische bauen und Bauchtanzen nicht an einem Tag. Es braucht oft viele, viele Jahre, um richtig gut darin zu werden. Und man lernt nie aus.

Aber das nur am Rande.

Auch wenn ich schon fast mein ganzes Leben lang schreibe, habe ich mich auf das Schreiben meines Buches „Der gestohlene Tanz“ noch einmal besonders vorbereitet. Denn einen Roman zu schreiben ist ja noch einmal etwas ganz anderes als einen Zeitungsartikel, einen Brief oder ein Gedicht. Es ist ein Marathon, ein Abtauchen in eine andere Welt mit neuen fiktiven Freunden, der schönste Ausnahmezustand im Leben!

Das habe ich getan, um mich fürs Schreiben in eine produktive Ausgangslage zu bringen:

Vorbereitung 1: Über mein erstes Buch gesprochen

Ich habe allen erzählt, dass ich ein Buch schreibe. Damit ich es wirklich durchziehe!

Vorbereitung 2: Bücher-Spezialwissen aufgesaugt

Während der Planungsphase habe ich mir ordentlich Wissen reingeschaufelt, um mich gezielt auf das Schreiben meines ersten Buches vorzubereiten.

Ich habe

Dabei habe ich viel gelernt – und herausgefiltert, was ich beim Schreibprozess im Fokus haben möchte:

  • Einige stilistische Dos und Don’ts, allen voran: „Show, don’t tell“ (nicht beschreiben, sondern die Geschichte über die Handlung und die Dialoge erzählen)
  • Schreiben muss keine einsame Tätigkeit sein. Darum ich habe ich mich immer fleißig mit meinen Mann, Mitreisenden und meinen Follower*innen bei Instagram darüber ausgetauscht.
  • Ohne Lektorat und Korrektorat geht es nicht. Dafür muss Geld da sein.

Die Liste der Vorab-Learnings ist ellenlang. Beim Lesen, Podcast hören und Vorträge ansehen habe ich mir immer nur die allerwichtigsten Infos notiert. Mir war wichtig, einen schönen Erzählstil zu entwickeln, Bilder im Kopf der Leser*innen zu erzeugen und Emotionen – Lachen, Staunen, Weinen – in ihnen hervorzurufen.

Vorbereitung 3: Tschüs, Schreib-Perfektion!

Als langjährige Onlineredakteurin wusste ich eh: Perfektion ist beim Schreiben fehl am Platze. Darum habe ich mich gleich von ihr verabschiedet – ein Abschied, der mir gar nicht so schwerfiel, weil ich ihn als Profi-Texterin gewohnt bin. Den perfekten Text gibt es nicht. Es geht immer besser, wahrer, schöner. Aber ich habe nicht ewig Zeit!

Und so habe ich eines schönen Tages nach etwa dreimonatiger Vorbereitung mit dem Schreiben angefangen. Es war wie der Aufbruch in ein Abenteuer. Das erste Kapitel, an dem ich arbeitete, hatte ich schon sehr genau im Kopf. Das war wichtig, um mir den Start so leicht wie möglich zu machen. So kam ich mit Freude ins Schreiben.

So würde ich es auch wieder machen:

  • Mich vorher richtig heiß auf die Story machen: Ich hatte voll Bock auf meine geistige Reise in eine andere Welt, an exotische Schauplätze und das Zuhause meiner Buchfiguren.
  • Nicht mit Kapitel 1 des Buches starten, sondern mit einem beliebigen Kapitel, auf das ich gerade Lust habe – zum Beispiel, weil ich das Setting oder eine Nebenfigur so gerne mag.
  • Drei bis vier Stunden am Tag schreiben. Das reicht, um weiterzukommen. Meine Erfahrung ist aber, dass nach ein paar Stunden die Energie für konzentrierte Arbeit aufgebraucht ist.

Spoiler: Ich hab’s genossen, ich würde es wieder tun!

Am Ende hatte ich ein Manuskript, an dem gleich mehrere Lektorinnen mit mir weiter arbeiten wollten. Das ist nicht selbstverständlich, hat mir mal eine Freundin erzählt, die selbst Lektorin ist. Auch freiberufliche Lektorinnen lehnen viele Manuskripte ab, weil zu viel Aufwand nötig wäre, um den Text gut zu machen.

Mehr über mein Buch „Der gestohlene Tanz“

Ich mag mein erstes Buch. Manche Figuren darin liebe ich heiß und innig. Während des Schreibprozesses habe ich viel gelernt. Natürlich gibt es Dinge, die ich heute anders machen würde, auch in der Vorbereitung auf das Schreiben eines Romans – dazu später mal mehr.

Denn ihr wisst ja: Ich habe nicht rund 40 Jahre trainiert, um es nun sein zu lassen. Die kreative Reise geht weiter.

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